Magura-Felgenbremsen-Klassiker »HS 11« und »HS 33« überarbeitet (2024)

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Ein wenig überfällig war sie schon, die Überarbeitung der bewährten aber etwas altbackenen Magura Felgenbremsen-Modelle »HS 11« und »HS 33«.

Wir haben ein erstes Gebrauchsmuster erhalten, montiert und schon ein wenig unter die Lupe genommen.

Zumindest was das Design angeht, weht bei Magura ein neuer Wind. Das symbolisiert schon das neue Logo der Bad Uracher: Ein markant-stilisiertes »M«, dass von der Formensprache irgendwo zwischen einem Zahnradstück und einem aufs Gesicht gefallenen »E« anzusiedeln ist ;-)

Bewährte Technik smarter verpackt

Auf den ersten Blick wirkt die Bremsanlage einfach moderner, sowohl die Bremskörper und insbesondere die Bremshebel sind weniger zerklüftet. Erreicht wurde dieses mehr an Eleganz mit formschlüssigen Kunststoffabdeckungen. Die Technik, die unter dem neuen Kleid arbeitet, ist im Prinzip unverändert geblieben. Nehmer und Geberkolben haben quasi die Technik der aktuellen HS33 – sicherlich keine schlechte Entscheidung.

HS 11 und HS 33 nun quasi baugleich

Schade und etwas irritierend finden wir, dass es nun keine relevanten technischen Unterschiede mehr zwischen der HS 11 und der HS 33 gibt. Die neue HS 33 ist – etwas verkürzt ausgedrückt – eine lackierte HS 11. Sprich die Kunststoff-Körper des und Bremshebels sind bei der HS 11 nicht lackiert und es gibt auch keine Carbon-Applikationen oder dergleichen. Bei großen Abnahmemengen ist es zwar möglich auch hier Farben zu bekommen, für uns sind die geforderten Abnahme-Mengen aber einfach zu hoch. Der Bremskörper, also die »Nehmer« – so der Orginal Magura-Jargon, bleiben wie bisher aus lackiertem Leichtmetall.

Technisch – also hinsichtlich der Bremskraft, der Möglichkeit den Belagverschleiß nach zustellen und der Einstellung der Griffweite sind beide Bremsen identisch. Daher werden wir uns auf die HS 11 beschränken, denn das einheitliche Schwarz der Bremse, gefällt uns schlicht am Besten.

Wir sind nun sehr gespannt, wie die neuen Bremsen mit dem neuen Look und der geänderten Produktstrategie im Markt ankommen. In jedem Fall ist in der Produkt-Hierarchie ein »Plätzle« weiter oben frei geworden und vielleicht kommt ja für 2012 eine edel-und-leicht-HS 33 auf den Markt. Wir werden die neue HS 11 noch ein wenig testen und dann wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit nach und nach die jetzige HS 33 bei Velotraum ersetzten.

Kommentare

  • Björn, PB schreibt am 3. Juli 2010

    »…ist in der Produkt-Hierarchie ein Platz weiter oben frei geworden« – Genau das war mein zweiter Gedanke. Der erste war »oh, wie hässlich«.

    Ich hoffe, dass Magura bereits zur Eurobike eine HS 44 mit einem überzeugenderen Design präsentieren wird.

  • Rolf Wietzer, velophil. Berlin schreibt am 3. Juli 2010

    Zeitgemäß wäre es gewesen, der neuen Bremse eine Rückholfeder zu verpassen und den Korrosionsschutz zu verbessern. Nach diesem Winter hatten wir diverse “Klemmer”, weil durch Salz angenagte Kolben – bzw. Zylinder zumeist zunächst auf einer Seite – ihren Dienst versagten. Vielleicht bekommen wir die erhofften Verbesserungen bei der HS 44.

  • F schreibt am 4. Juli 2010

    Ist diese HS44 jetzt ein Gerücht oder ein fertig entwickeltes Produkt, welches am Markt noch nicht lanciert wurde? Prinzipiell ist gegen die (alte) Hs11 an einem Rad, dass ich betreue wenig einzuwenden. Belagverschleiß ist halt höher als erwartet, Ganzjahreseinsatz in Großstadt. Wechsel etwa alle 3000 km. Da hätte ich mehr erwartet. Zweites “Problem” ist dass nicht gleichmäßige zurückziehen der Beläge, macht aber eigentlich keine weiteren Probleme. Dosierbarkeit und Lesitung ist aber schon gut, auch locker auf einer Alpen Überquerung mit Gepäck hats gereicht.

  • m. a. schreibt am 4. Juli 2010

    Mehr als eine hoffnungsvolle Spekulation ist es natürlich nicht, aber eine, die doch das eine oder andere Argument für sich verbuchen kann. In ein paar Wochen spätestens werden wir schlauer sein.

    Eurobike 2010: 1. bis 4. September
    Publiku*mstag: Samstag 4. September

  • windspiel schreibt am 4. Juli 2010

    vielleicht kann ich nicht richtig sehen, aber wo bietet die neue magura die möglichkeit, während der fahrt das ansprechverhalten zu verändern??
    sprich. bei meiner alten hs 33 kann ich während der fahrt an einer rändelschraube (hoffe, das heißt auch so) die bremslesitung verändern???

  • Stefan Stiener von Velotraum schreibt am 4. Juli 2010

    @ F,
    Eine »HS 44« ist, wie schon von m. a. anmerkt nicht mehr als ein Hoffnung. Eine Hoffnung darauf, dass Magura trotz der vielen Sachzwänge des Marktes – man denke nur an die großen Hersteller – eine Bremse für Liebhaber entwickelt.

    @ m.a.,
    daher wird es auf der Eurobike sicherlich nichts dergleichen zu sehen geben – aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ;-)

    @ windspiel,
    die Rändelschraube zum Nachstellen des Bremsbelagverschleiß gibt es weiterhin. Sie befindet sich etwas versteckt hinter dem Bremsgriff und ist so angeordnet, dass sie aus guten Gründen nicht während der Fahrt betätigt werden kann ;-). Mit der Bremsleistung hatte und hat das aber nix zu tun!

  • Ralph schreibt am 5. Juli 2010

    HS 44? War das nicht die alte Bezeichnung für die Gustav M?

  • M. Agen-Wirth schreibt am 6. Juli 2010

    Ralph, bei freenet steht dazu: …handelt es sich jedoch bei der HS44 um eine Alternativbezeichnung der Gustav M bzw. bei HS55 der Louise (jeweils bis zum Jahresmodell 2000), später ließ MAGURA diese Begrifflichkeiten fallen und konzentrierte sich auf die Vornamen aus der Familie Magenwirth.

    Hier im Kontext des Threads ist »HS44« freilich einfach als Spekulation nach oben, oberhalb HS33, gemeint.

  • Hydraulik Fan schreibt am 7. Juli 2010

    Interessant!
    Hat sich am Nehmerzylinder irgendetwas außer den Abdeckkappen für die Leitungsanschlüsse und event. dem Brakebooster geändert? Da kann ich auf dem Bild noch nicht viel zu erkennen.
    Gibt es irgendwo auf der Magura HP schon weitere Details zu den Bremsen? Stehen 2-Finger und 4-Finger Hebel zur Auswahl?

    Grüße

  • Stefan Stiener von Velotraum schreibt am 7. Juli 2010

    @ Hydraulik Fan,

    die Nehmerzylinder sind baugleich zu den aktuellen HS 33-Zylindern, aber aus einem Komposit-Kunststoff. Die Brakebooster sind optisch ein wenig gefälliger – passen sich mehr der Rahmen-Silhouette an – dabei technisch unverändert und es gibt natürlich unterschiedlich lange Bremshebel. Magura-Homepage: Ich glaube nicht, aber viel Spaß bei der Suche…

  • Christian schreibt am 8. Juli 2010

    Die aktuelle HS33 besitzt doch einen “radial” angeordneten Geberkolben, die HS11 einen konventionellen Geberkolben. Die “radiale” Bauweise soll doch für eine höhere Bremskraft und mehr Platz am Lenker sorgen. Oder liege ich da falsch? Ich hoffe die neue HS33 ist nicht nur eine lackierte HS11…

  • jomo schreibt am 8. Juli 2010

    Was mich wundert, daß man die Felgenbremse überhaupt noch “weiterentwickelt” hat. Na, ja, weiterentwickelt kann man vielleicht gar nicht mal sagen. Ist mehr ein Facelifting. Technisch ist die HS33 schon ziemlich perfekt (ich bin damit zumindest sehr zufrieden).
    Mir scheint aber, daß die Richtung doch ziemlich zur Scheibenbremse zeigt. Dort könnte man aber bestimmt noch etwas zur Betriebssicherheit tun.
    Hilft ja nichts, wenn es zu diesen super Felgenbremsen irgendwann mal keine Felgen mehr gibt.

    jomo

  • miessa schreibt am 21. Juli 2010

    Hallo,
    im Prinzip sehe ich nur ein Facelift und die HS 33 als eingestellt an.
    Die Chance SON und Rohloff ein wertiges und langlebiges Produkt zur Seite zu stellen wird nicht wahrgenommen, dabei wäre es doch so leicht die Nachteile der HS-Familie durch die Nehmerkolben der Firmtech-Serie zu beseitigen, denn dort lässt sich die ungleiche Belagrückstellung einzeln pro Nehmerkolben korrigieren.
    Für mich käme aber auch das um Jahre zu spät, denn ich fahre auf all meinen Rädern (Reiserad, Liegerad, Liegedreirad) Maguras Louise!

  • Heiner Schuchard schreibt am 5. August 2010

    Die HS-Bremse ist zweifellos verbesserbar und man kann nur bedauern, dass von Magura nur ein modisches Facelifting kommt. Auf keinen Fall aber würde ich die Felgenbremse zugunsten der üblichen Scheibenbremse aufgeben wollen. Die einseitig wirkende Scheibenbremse stellt erheblich höhere Anforderungen an die Festigkeit einer Fahradgabel, was sich letztendlich beim Gewicht bemerkbar machen dürfte. Wer Genaueres dazu nachlesen möchte, kann sich in der »Fahrradzukunft« Nr. 11 informieren.

    Dort geht es vor allem darum, welche Vorteile eine zur Zeit nicht käufliche Doppelscheibenbremse an Tandems und anderen schweren Spezial-Rädern bringen würde.

  • Matthias aus BO schreibt am 5. Oktober 2010

    Die Montageplatte, hier allgemein Brakebooster genannt, wobei der bei der HS11 zusätzlich montiert werden kann und bei der 33 schon ‘dran ist, hat nicht nur eine neue Silhouette bekommen, sondern auch seitlich einen Falz, der das gelegentlich bei der alten Version auftretende Resonanz-Quietschen verhindern soll.

  • Th. Altmann, Dresden schreibt am 5. Oktober 2010

    Neue Bremse, nur neues Design. Was für techn. Erfolge! Meiner Meinung nach ist die Magura Felgenbremsgeneration schon seit Jahren technisch Shimano, Avid…nicht mehr überlegen. Preislich auch kein Sonderangebot und die Probleme mit den ungleichen Geberkolben und das nervige Bremsklotzschleifen bringen eher Abneigung. Ich habe meine HS 33 verschenkt, Avid ist besser und langlebiger und selbst zu warten/ reparieren.

  • Richard/Lubu schreibt am 7. Oktober 2010

    +: schönere Bremse
    + für Magura: nur noch ein Werkzeug für links/rechts/hs11+hs33

    - : häßliche Hebel, vorallem die abdeckungen- zu voluminös und billig.

    Fazit: Magura geht nicht sehr sorgsam mit seinem Klasiker um. Wenn VW das so mit dem Golf machen würde, hätten sie jetzt die Probleme von Opel.

    Nebenbei: Wie kann man (so blöd sein) das Werzeug für die HS66 weg(zu)schmeißen?

  • Markus Mehigan von Velotraum schreibt am 8. Oktober 2010

    @Richard
    Auch wenn ich ein treuer Fan der HS 66 bin, da muss ich Magura doch in Schutz nehmen. Das Werkzeug wurde nicht etwa weggeschmissen, sondern es war verschlissen und hätte neu gefertigt werden müssen.

    Und noch so am Rande: Die Kritik an den neuen Bremshebeln ist bei Magura durchaus vernommen worden.
    Mal sehen, was sie daraus machen.

    @Th. Altmann
    Da werden schon Birnen mit Äpfeln verglichen.

  • Apfelbirne schreibt am 8. Oktober 2010

    Wenn Birnen nunmal billiger, zuverlässiger, weniger zu warten/raparieren, leichter und die gleiche Bremsleistung erzielen, warum soll man dann in den sauren Apfel beißen und ein System, was einem kaum Vorteile bringt, seit Jahren technisch nicht verbessert wurde an sein Rad bauen?

    Ich fahre selber V-Brake sowie HS 33…ich denke schon man kann für beide Systeme seine Gründe finden. Aber warum man zwei verschiedenen Felgenbremssysteme nicht miteinander vergleichen sollte verstehe ich nicht.

    Oder wird ein Vergleich zwischen Cross7005 und Cross Crmo ebenso verboten?

  • Pipolino schreibt am 5. Dezember 2015

    Leider ist der Bremsgriff der HS33 aus Plastik. So verwunder es mich nicht sonderlich, dass er bereits nach dem zweiten Fall meines Tourenrades abgebrochen ist. Zwar wird in der umständlichen Anleitung erwähnt, dass der Griff nach der Befestigung noch verdrehbar sein soll, das hat hier aber nichts gebracht.

  • fuzzi schreibt am 7. Dezember 2015

    Montageplatte und Brakebooster sind unterschiedliche Bauteile.
    Habe meine HS33, die an sich sehr gut funktioniert haben, abgebaut, weil: einseitige/ungleiche Belagstellung und Service (insbesondere die Nachstellung der Nehmerkolben wegen Verschleiss) zu aufwendig. Bin auf normale, hochwertige V.brake umgestiegen.

  • Mac's schreibt am 27. Juni 2016

    Kann mir einer erklaeren, welches Bauteil genau der BrakeBooster ist? Woran erkennt man das? Anfaengerfrage wahrscheinlich, aber es hilft mir nichts, im Internet danach zu suchen.
    Danke :-)

  • C. A. schreibt am 27. Juni 2016

    Der sog. Brake Booster ist ein passives Bauteil (ein Bügel aus Stahl oder Carbon), das der Versteifung dient. Die Bremsenaufnahmen an den Hinterbaustreben und an der Gabel werden so beim starken Bremsen erkennbar weniger auseinander gedrückt. Auf diesen Bildern sind verschiedene BB zu sehen.

  • Mac's schreibt am 28. Juni 2016

    Danke C.A., das klärt einiges. Habe ich montiert. Wusste garnicht, dass es das System auch ohne die Bügel gibt. :-)

  • Mac's schreibt am 28. Juni 2016

    Was bringt denn eurer Meinung nach mehr?

    Variante 1) schwarze Bremsbeläge gegen die roten tauschen
    Variante 2) BrakeBooster verbauen
    oder
    Variante 3) eine Kombi aus beidem?

    Lässt sich mit dem montierten BB eigentlich das Rad genauso einfach aus- und einbauen oder ist der jedes Mal abzuschrauben dann?

  • Robert schreibt am 15. November 2017

    Hallo Hr. Stiener
    ich pendele in der Woche ca. 250 km zur Arbeit und wieder nach Hause.
    Teilweise tiefe matschige Wiese, das Rad versaut.
    Jetzt hab ich das Gefühl, dass die Bremsbacken sehr schnell abgefahren
    sind und verschleissen. – bei relativ normaler Fahrweise.
    Gibt es denn robustere Bremsbacken auf dem
    Markt ?

    Grüsse Robert

  • Stefan Stiener von Velotraum schreibt am 16. November 2017

    @ Robert,

    da wäre mir nichts bekannt. Und selbst wenn, kommt Du vom Regen in die Traufe, da »robustere« Bremsbeläge die Felge besonders schnell verschleißen (abtragen) würden. Es hilft also nur regelmäßiges reinigen der Felgen und Bremsbeläge.

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